1.) ein Schicksalsschlag, ein bedrohliches Ereignis oder eine Entwicklung, dem die Betroffenen ausgeliefert sind, eventuell als Strafe oder religiöse Prüfung gedeutet
2.) veraltet, allgemein: Besuch, insbesondere der überraschend hereinbrechende „Besuch“ beziehungsweise die Ankunft Gottes zu den Menschen, die normalerweise Erschrecken auslöst
3.) Christentum, kein Plural: der Besuch von Maria, als sie mit Jesus schwanger war, bei der mit Johannes dem Täufer schwangeren Elisabeth (vergleiche Lukas 1,39; meist Mariä Heimsuchung als Festtag und Motiv in der Kunst)
4.) historisch, juristisch: eine Form des Hausfriedensbruchs, schwere Störung des Hausfriedens
5.) süddeutsch: Haussuchung, Hausdurchsuchung eines Verdächtigen durch die Polizei
Beispielsätze mit HEIMSUCHUNG
1.) „In der Heimsuchung der Stadt Oran durch die tödliche Seuche, übertragen durch massenhaft auftauchende Ratten, meinte sich eine ganze Generation den Schrecken der Barbarei noch einmal vor Augen führen zu können.“
1.) „Immerhin, es war eine nette Heimsuchung gewesen.“
3.) Das geistliche Volkslied »Maria durch ein’ Dornwald ging« greift die Heimsuchung Mariens auf.
2.) „In der Deutschen Bibel wird es [das Verb »heimsuchen«] auch häufig mit der vierten Endung der Sache [dem Kasus Akkusativ] gebraucht, die Sünde, die Boßheit, die Blutschulden u.s.f. heimsuchen, d.i. strafen, da denn Heimsuchungen auch Strafen bedeuten.“
4.) „Wer Heimsuchung thut, gibt sein Leben in des Kaisers Hand.“