1.) norddeutsch: (Wörtlich etwa: „Geisterseher“) ein Mensch, der die übersinnliche Befähigung zu besitzen scheint, zukünftige, vor allem unliebsame, Ereignisse und genaue Begleitumstände davon vorherzusehen, beispielsweise Stadtbrände, plötzliche Todesfälle
2.) von 1.) abgeleitet selten,ironisch,abwertend: Mensch, der an Übersinnliches oder auch an Verschwörungen, UFOs oder dergleichen glaubt
Beispielsätze mit SPÖKENKIEKER
1.) Der Vorschauer sieht Leichenzüge, Hochzeiten, Heereskolonnen, Feuersbrünste usw. Oft erst nach Jahren oder gar Jahrzehnten treffen die geschauten Ereignisse ein. Nach ihren (Annette von Droste-Hülshoffs) Beobachtungen (…) zeigt sich bei ihm keine Spur von Überspannung. Im vorigen Jahrhundert gab es noch ganze "Spökenkieker"-Familien. Die heute noch lebenden Vorschauer finden sich in allen Ständen. Früher waren es hauptsächlich Schäfer, die mit den Geheimnissen der Natur innig vertraut waren.
1.) "Lotte, ich werde Dir den „Spökenkieker" kommen lassen." Die junge Bäuerin war feuerroth geworden, dann sehr blaß. Auch sie mochte wohl an dieses Mittel gedacht haben. (1858)
1.) Unser Dorf hatte auch Spökenkieker, Menschen mit der medialen Fähigkeit des zweiten Gesichtes.