[1a] von Vieh (stammend), sich auf Vieh beziehend, zu Vieh gehörig
[1b] speziell auch in Bezug auf Umstände menschlichen Lebens, abwertend: in der Art und Weise von Vieh (oft: und aus diesem Grund eines Menschen nicht würdig)
2.) übertragen zu 1.), abwertend, in Bezug auf menschliches Verhalten: von Rohheit zeugend, brutal, bestialisch
3.) salopp, verstärkend: über das normale Maß hinaus; sehr stark
Beispielsätze mit VIEHISCH
[1a] „Nebucadnezar war ein grosser mächtiger König / noch wird er jrre im Haupt / vnd Gott / wie der Prophet Daniel im 4. Capitel sagt / nimt das menschliche Hertz von jhm vnd gibt jhm ein viehisch Hertz […]“
[1a] „Ja, es schwebt schon vor meinen Augen, ich lese es und höre es, wie das viehische Federvieh in Berlin von jedem Misthaufen, von jedem Dache herab, den großen erhabenen Nikolaus ankräht.“
[1a] „So, wie eine Speise mit Bedacht zubereitet sein will, sei sie auch mit Bedacht genossen. Alles andere schadet den Magennerven – und ähnelt viehischem Futterverschlingen.“
[1a] „Als Zuchtstier ist Bimbo sehr gefragt. Nachbarn und Fremde bringen ihre Kühe zu Bauer Betschart, um sie von Bimbo decken zu lassen. Und so sorgt der stämmige Stier hauptberuflich für den viehischen Nachwuchs im Muotathal und anderswo.“
[1a] „Der beinahe viehische Laut, dem ‚Muh‘ des Ochsen phonetisch nahestehend, übt eine wohltuende Wirkung auf die Menschen aus – mit Ausnahme derjenigen, denen die Buhrufe gelten.“
[1a] „Studenten, wenn ihr keine tierischen Produkte konsumiert, leiden Bienen, Hühner, Fische, Rinder nicht mehr. Weniger viehisches Methan bremst den Klimawandel.“